HorseBodyforming
HorseBodyforming (HBF) ist ein Trainingsprogramm, welches durch Franz Grünbeck entwickelt wurde, um Blockaden und Bewegungseinschränkungen im Pferd systematisch aufzulösen und sie aus einer Trageerschöpfung herauszuholen
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Es besteht im Hauptsächlichen aus den 2 Grundpfeilern "statisches Faszientraining" und "Longieren mit dem Bodyformer nach vorgegebenen Laufwegen"
2022/23 habe ich meine Ausbildung zum HorseBodyforming Instruktor und Faszientherapeuten bei Franz Grünbeck in Österreich erfolgreich absolviert
Horse Bodyformer
Durch den HorseBodyformer (Platte unter dem Bauch) wird die Bauchmuskulatur in Bewegung aktiviert und es entsteht ein physiologisches An- und Abspannen derselben. Dadurch wird gemäß dem Gesetz der antagonistischen Hemmung die meist schmerzhaft verspannte Rückenmuskulatur gelöst und kann entspannen. Auch Knieprobleme können so innerhalb einiger Wochen deutlich verbessert werden.
Die Hinterhand wird aktiver und kann dadurch mehr Tragkraft entwickeln.
Ebenfalls beginnen die Pferde, sich nach kurzer Zeit im Widerristbereich zu heben.
Da die Bewegungen des Pferdes unmittelbaren Einfluss auf die freischwingende Platte haben, gibt diese dem Pferd eine sofortige Rückmeldung über die Bewegungsqualität (Trageerschöpfung = hohe Wurfbewegung), durch das konsequente Anheben des Widerristes werden die Wurfbewegungen deutlich geringer, das Plattensignal reduziert sich augenblicklich, die geschwächte Oberlinie kann sich dehnen und entwickeln und das Pferd fängt an zu federn.
So entsteht ein tragfähiges und stabiles Pferd.
Die Laufwege und das Mobility Bridle
Die vorgegebenen Laufwege helfen einerseits, die Mobilität im Pferd zu verbessern, andererseits lernt das Pferd, sich mehr auf die ihm gestellten Aufgaben zu konzentrieren und den Menschen mehr wahrzunehmen.
Die oft gesehene Außenorientierung nimmt ab und die Pferde werden reaktiver.
Durch die Wechsel von Zirkeln und Geraden sowie Übertreten von Vor- und Hinterhand entsteht eine Bewegungsvielfalt, welche für physiologische Bewegungsmuster zwingend notwendig ist.
Das Mobility Bridle führt im Gegensatz zu vielen anderen Ausbildungszäumen die Pferde über den Unterkiefer, so leitet es sie an, die oft schmerzhaft verspannten Unterhalsstrukturen dauerhaft zu entspannen. Sind diese entspannt, wirkt sich das in Folge positiv auf die Brustmuskulatur und die Oberlinie aus. Dadurch wird der Rumpf mobiler und der Widerrist kann sich leichter heben.
Statisches Faszientraining
In erster Linie dient das statische Faszientraining dazu, schmerzhafte Strukturen zu lokalisieren und aufzulösen. Nur wenn das Pferd sich schmerzfrei bewegen kann, wird es mental stabil und lernfähig. Das ist die Grundvoraussetzung für jedes weitere Training, ohne die mentale Zustimmung des Pferdes werden keine körperlichen Fortschritte erzielt.
Lernt das Pferd, die verspannten Strukturen loszulassen, so können im Weiteren Blockaden aufgelöst werden und die generelle Mobilität verbessert sich deutlich.
Mit dem Rad werden die freien Nervenendigungen stimuliert, welche in der oberflächlichen Faszienschicht vorkommen, diese geben Bewegungsinformationen aus den umgebenden Muskeln direkt an das Hirn weiter, somit auch die gewünschte Entspannung. Kann das Pferd den Muskel oder die Muskelgruppe, an der ich arbeite, loslassen, so schicke ich das Pferd sofort in eine sogenannte Speicherpause. Diese dient dazu, das soeben erlernte Gefühl des Entspannens zu speichern und die Information "verspannter, schmerzhafter Muskel" im Hirn zu überschreiben.
Mit der Wiederholung schult man das Pferd so in ein neues Körpergefühl, das sogenannte Schmerzgedächtnis wird mit positiven Erfahrungen überschrieben.